Glückselig sein in Traurigkeit?
(Matthäus 5:4) Glückselig die Trauernden, denn sie werden getröstet werden. (Elberfelder)
Vor kurzer Zeit hatten wir eine interessante Diskussion in unserer Bibelschulstunde. Es ging über oben genannten Vers und durch unser Gespräch haben sich ein paar Fragen und Gedanken entwickelt, auf die ich vorher noch gar nicht gekommen bin und, die ich jetzt gerne mit Euch teilen würde.
Die erste Frage ist: Kann Trauer jemals ein Segen sein?
Die zweite Frage ist: Der Tod ist so endgültig, was für einen Trost für Angehörige gibt es, der dies wieder aufwiegt?
Die dritte Frage ist: Hat es Jesus wirklich ernst gemeint, als Er sagte, dass die, die trauern in Ihm glückselig gemacht werden?
Um obige Fragen zu beantworten haben wir Hiob als unser Fallbeispiel genommen. Seine Geschichte war tragisch. Er trauerte nicht nur um ein Kind, sondern um alle. Sie sind alle gleichzeitig gestorben. Er hat all sein Vermögen und seine Freunde verloren und sogar seine Frau hat nicht zu ihm gehalten.
Nachdem, was wir heute über Hiob wissen, würden wir ihn als gesegnet bezeichnen? Würdest Du heute ein Leben haben wollen, das so aussieht wie Hiobs Leben?
Oder noch eine wichtigere Frage; wenn Hiob heute noch einmal leben würde, und er die Zukunft kennen würde, die ihm bevorstünde, würde er sein Leben exakt so leben wollen, wie Gott es für ihn ausgesucht hatte oder würde er ein paar wenige Details ändern wollen?
Ich persönlich glaube, dass Gott Hiob ausreichend entschädigt hat und, falls es für Hiob so wäre, dass er sein Leben heute nochmal leben könnte und seine ihm bevorstehende Zukunft kennen würde; Hiob würde genau das gleiche Leben nochmal leben wollen, das er schon einmal hier auf der Erde durchlebt hat, einschließlich aller Leiden. Warum?
1) Er würde sicher wissen; Okay, ich werde 200 Kamele verlieren, aber am Ende werde ich 400 bekommen. Das ist kein schlechter Deal. Ich werde 1000 Schafe verlieren, aber nach einer Weile werde ich 2000 bekommen. Was auch immer ich verlieren werde, ich weiß, dass Gott es mir zurückgeben wird, und zwar doppelt!
2) Wenn es an seine Gesundheit geht, die er verliert und an seine Würde, weil er ausgelacht wird, wäre auch dies kein wirkliches Problem für ihn. Er würde wissen, dass Gott ihm noch 140 problemfreie Jahre hinzufügen wird.
3) Nur wenn es zu seinen Kindern kommt, wäre die Entscheidung sicherlich schwierig für ihn. Niemand will Kinder verlieren, auch dann nicht, wenn man „bessere“ dafür bekommt.
Aber angenommen Gott, der Hiobs Leiden zu Seinem Projekt gemacht hat, hat alle Kinder Hiobs gerettet, sodass Hiob und seine Kinder zwar für kurze Zeit getrennt waren, aber nun in Ewigkeit zusammen leben… War es also wirklich so schlimm, sie für 140 Jahre zu verlieren, aber nun eine Ewigkeit lang zusammen zu sein?
Und auch wenn Hiobs Kinder nicht im Himmel sind, aber er die Millionen von Menschen sieht, die durch das Lesen seiner Geschichte Mut gewinnen und dadurch in den Himmel kommen; würde er dennoch nicht Gottes Weg für ihn wählen? Ich glaube, er würde.
Das Gleiche gilt auch für Paulus, der am Ende der Apostelgeschichte für 4 Jahre im Gefängnis war.
Er hatte für so viele junge Gemeinden Verantwortung und ich glaube, er ist mit einer Frage in seinem Verstand gestorben. Warum Herr? Warum hast du mich nicht aus dem Gefängnis befreit, obwohl du gesehen hast, wie sehr mich die jungen Gemeinden gebraucht hätten?
Aber heute, während Paulus aus dem Himmel auf die Erde sieht, braucht er Gott nicht mehr zu fragen, warum. Er kann jetzt sehen, dass die Briefe, die er aus dem Gefängnis an die Philipper und Epheser und an Timotheus etc. geschrieben hat, zum Grundstein des Neuen Testaments geworden sind, durch den Millionen von Menschen profitieren. Falls Paulus nicht im Gefängnis gewesen wäre, wäre er zu den Gemeinden hingeeilt und hätte ihre Probleme vor Ort gelöst, aber er hätte niemals die Briefe schreiben können.
Erst jetzt, tausend von Jahren später kann Paulus wirklich die Weisheit Gottes verstehen. Und für all sein Leiden wurde Paulus von Gott mehr als entschädigt. Lebte er heute noch einmal, würde er den gleichen Lebensweg wählen, den Gott für ihn bestimmt hat.
Auch ich hatte viele Fragen in meinem Leben und natürlich viele “warums”. Ich bin sicher, dass auch du manche „warums“ hast. Aber ich bin dabei zu lernen, Gott zu vertrauen, dass Er Dinge in meinem Leben immer mit einem Grund zulässt, auch wenn ich es grade nicht verstehen kann.
Ich bete im Glauben, dass ich das ändern kann, was mir möglich ist. Aber für das, was ich nicht ändern kann, muss ich lernen, Gott zu vertrauen.
Das Buch der Offenbarung warnt uns, dass eine Zeit kommen wird, in der die Heiligen verfolgt werden und viele um ihres Glaubens willen sterben müssen.
(Offenbarung 20:4-6) Und ich sah Throne, und sie setzen sich darauf, und das Gericht wurde ihnen übergeben; und ich sah die Seelen derer, die um des Zeugnisses Jesu und um des Wortes Gottes willen enthauptet worden waren, und die, welche das Tier und sein Bild nicht angebetet und das Malzeichen nicht an ihre Stirn und an ihre Hand angenommen hatten, und sie wurden lebendig und herrschten mit dem Christus tausend Jahre.
Die Übrigen der Toten wurden nicht lebendig, bis die tausend Jahre vollendet waren. Dies ist die erste Auferstehung.
Glückselig und heilig, wer teilhat an der ersten Auferstehung! Über diese hat der zweite Tod keine Macht, sondern sie werden Priester Gottes und des Christus sein und mit ihm herrschen die tausend Jahre. (Elberfelder)
In obigen Versen heißt es, dass die Heiligen für ein paar Jahre sterben werden und dann vom Tod auferstehen werden. Genauer gesagt, während die anderen tot bleiben, werden sie zum Leben erweckt und werden mit Jesus für 1000 Jahre herrschen. Das finde ich eine nicht allzugeringe Entschädigung!
(Römer 8:28) Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken, denen, die nach seinem Vorsatz berufen sind. (Elberfelder)
Ich weiß nicht, was Du gerade durchmachst, aber zweifle niemals daran, dass Gott gerade etwas Gutes für Dich aus Deiner Situation macht – solange Du in der Situation nicht aus Rebellion oder wegen Sünde bist, sondern Dich in Gottes Willen befindest.
Ich bete für Dich. Bete Du auch für mich.
James Kimani (Immenstadt).
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