Aus Immenstadt mit Liebe Teil 18
Lektionen von einem Baum!
Ich lebe in Immenstadt, eine der am meist südlich gelegenen Städte Deutschlands. Um unser Gebiet herum sind die großartigen Alpen, die sich nach Österreich, Italien und in die Schweiz ausbreiten. Der Winter hier ist kalt und lang. Für fünf Monate, von November bis März, ist das Land weißer als irgendeine andere Farbe, und das dank dem Schnee, der gnadenlos auf Felder, Pflanzen und Bäume fällt. Während ich diese Bäume beobachtet habe, habe ich eine großartige Lektion über Ausdauer gelernt.
Im November realisieren alle Bäume, außer ein paar vereinzelte Zapfenbäume, dass es Zeit ist, ihre Blätter, Blüten, Früchte abzuwerfen und verbleiben dann mit dem was sie darunter wirklich sind. Dies zu unterlassen würde den Baum in Schwierigkeiten bringen. Der dicke Schnee würde auf den Ästen und Blättern liegen und diese zwangsläufig zerbrechen und damit nicht reparierbare Schäden am Baum anrichten. Die Bäume begreifen, dass Blätter, obwohl sie in anderen Zeiten notwendig und wichtig sind, dennoch notwendigerweise abgeworfen werden müssen, falls der Baum den Winter überleben soll. Dann kommt die Kälte, der Wind und der Schnee, Tag für Tag, Monat für Monat. Von außen betrachtet, sieht der Baum tot aus. Es gibt kein Lebenszeichen zu sehen, keine singenden Vögel und keine darauf krabbelende Insekten.
Aber der Baum hat alles getan, außer aufzugeben! In der Tat ist der Baum in dieser unfreundlichen Jahreszeit genauso beschäftigt wie im Sommer. Beschäftigt damit, seine Ressourcen wieder aufzufüllen. Er sammelt große Mengen an Mineralien und Wasser zur Vorbereitung für zukünftige, gute Zeiten. Er hat Glauben an Gott, dass er noch einmal eine erfolgreiche Saison erbringen wird, so wie er es immer getan hat. Der Baum wartet geduldig und ist nicht enttäuscht.
Heute war ich auf den Hügeln hier spazieren und ich war so erstaunt. Obwohl es immer noch schneebedeckte Flecken gibt, ist die Mehrheit der Bäume von Knospen übersät. Dicke, starke Knospen, die das Potential für Blätter und Leben in sich tragen, bereit, aufzuplatzen und zu blühen!
Der Baum vergisst in diesem Moment die Frustration und Rückschläge der letzten sechs Monate und ist bereit sein Bestes für die Zukunft zu geben. Und, sollten wir nicht von einem Baum lernen?
Jemand hat einmal gesagt, dass keine Dunkelheit zu dunkel dafür ist, dass nicht wenigstens ein kleiner Lichtstrahl hindurch scheinen kann. Die Bibel ist voller Beispiele von Leuten in verzweifelten Situationen, bei denen es auf irgendeine Art und Weise doch einen Ausweg gegeben hat.
Die Philister haben alle Israeliten entwaffnet. Nur König Saul und Jonathan hatten Waffen. Sie dachten, sie hätten ihren Sieg in der Tasche, aber das war falsch! Gott hat die eine Waffe von Jonathan dafür benutzt, alle Israeliten zu retten!
(1 Samuel 13: 19-22) Und es war kein Schmied im ganzen Land Israel zu finden. Denn die Philister dachten: Wir wollen nicht, dass die Hebräer sich Schwert oder Speer machen! Und ganz Israel musste zu den Philistern hinabziehen, jeder um seine Pflugschar oder seinen Spaten, sein Beil oder seine Sichel zu schärfen. Das Schärfen geschah für einen Zweidrittelschekel bei den Pflugschafen und bei den Spaten, bei der Gabel und bei den Beilen und um die Rinderstacheln geradezurichten. Und es geschah am Tag des Kampfes, dass weder Schwert noch Speer in der Hand des Volkes gefunden wurde, das mit Saul und mit Jonatan war; nur bei Saul und seinem Sohn Jonatan fanden sie sich vor. (Elberfelder)
(1 Samuel 14: 6-7) Und Jonatan sprach zu den Waffenträger: Komm, lass uns hinübergehen zu dem Posten dieser Unbeschnittenen! Vielleicht wird der HERR etwas für uns tun, denn für den HERRN gibt es kein Hindernis, durch viel oder durch wenig zu helfen. Und sein Waffenträger antwortete ihm: Tu alles, was du vorhast! Geh nur hin! Siehe, ich bin mit dir in allem, was du vorhast. (Elberfelder)
(1 Samuel 14: 13-15) Und Jonatan stieg auf Händen und Füßen hinauf und sein Waffenträger ihm nach. Und sie fielen vor Jonatan zu Boden, und sein Waffenträger hinter ihm tötete sie. So traf der erste Schlag, den Jonatan und sein Waffenträger taten, an die zwanzig Mann, sie fielen etwa auf einer halben Furchenlänge eines Joches Acker. Und es entstand ein Schrecken im Lager, auf dem Feld und unter dem ganzen Kriegsvolk. Auch der Posten und die Schar, die das Land verwüsten sollte, erschraken. Und die Erde erbebte, und so entstand ein Schrecken Gottes. (Elberfelder)
Im 1. Samuel Kapitel 17 fürchteten sich Saul und die ganze Armee 40 Tage lang vor Goliath. Aber Gott hatte einen Jungen Namens David, der von Goliath nicht eingeschüchtert war und den Gott gebrauchte, ganz Israel zu retten.
In 2. Könige 6-7 wurde Israel so lange von Feinden umzingelt bis Frauen sogar begannen ihre eigenen Kinder zu essen. Und wieder gebrauchte Gott vier Leprakranke, um die ganze Situation zu ändern und Israel den Sieg zu bringen.
Also, wenn alles hoffnungslos erscheint und wenn unser Winter lang zu sein scheint, wenn es so aussieht als wären alle Lieder verstummt, lasst uns von dem Baum lernen. Lasst uns diese Zeit gebrauchen, um uns selbst mit dem Wort Gottes zu füllen, zur Vorbereitung für die großartige neue Jahreszeit, die Gott bringen wird.
Ich finde es immer einfacher eine ganze Zeitung zu lesen als ein Kapitel in der Bibel. Glaube mir, manchmal muss ich fasten, um mich auf mein Bibelstudium weiterhin konzentrieren zu können. Und dennoch, wenn ich mich mit dem Wort Gottes fülle, wird vieles so viel einfacher. Der Tag, an dem der Baum stirbt ist nicht der, an dem der Winter einbricht. Der Baum stirbt dann, wenn der Frühling kommt und der Baum dafür nicht vorbereitet ist. Denn wenn ein Baum im Frühling nicht blüht, wird er im Winter sterben!
James.
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